Wer sind wir?
Wir sind ein politisches Kollektiv, das aus einer queerfeministischen Perspektive argumentiert und handelt. Das bedeutet für uns, dass wir uns gegen Diskriminierung, die auf die Intersektion Gender und Sexualität gerichtet ist, stark machen möchten. Da Diskriminierungsformen immer miteinander verflochten sind und nicht voneinander getrennt werden können, beziehen wir antirassistische, antiklassistische und antiableistische Perspektiven in unser Handeln mit ein.
Dabei orientieren wir uns auch am Grundgesetz, das mit einer unverhandelbaren Menschenwürde argumentiert, die uns insbesondere das Recht auf freie Entfaltung garantiert.
Diese Positionierung muss nicht mit eigener Betroffenheit einhergehen. Der Kampf für Menschenrechte muss von allen täglich — egal ob aktiv oder passiv — gekämpft werden, da wir gemeinsam die Gesellschaft ausmachen, in der wir leben. Das bedeutet, dass wir alle daran teilhaben, wenn es zu Diskriminierung kommt, und dass wir alle dafür kämpfen müssen, eine diskriminierungsfreie Welt zu schaffen. Deswegen darf jede Person — unabhängig von ihrer geschlechtlichen oder sexuellen Identität — Mitglied des Queerfeministischen Kollektivs Heidelberg werden. Vielmehr geben wir uns selbst den Auftrag, größtmögliche Inklusivität zu schaffen, ohne unsere eigenen Werte zu vernachlässigen. Das bedeutet für uns, ein breites Bildungsangebot zu bieten, in der Zivilgesellschaft sichtbar zu werden und unsere Werte sichtbar zu leben.
Mitgliedschaft geht mit Teilhabe an unseren Projekten und Treffen einher. Wir verstehen, dass wir uns alle in unterschiedlichen Lebensabschnitten befinden, verschiedene Belastungen tragen, unterschiedliche Kapazitäten zur Verfügung haben und es immer wieder Phasen gibt, in denen es zu mehr oder weniger Belastungen kommt. Trotzdem wünschen wir uns, dass im Rahmen der eigenen (transparent gemachten) Kapazitäten Projekte unterstützt und Ideen geteilt werden. Auch ist eine grundsätzliche Zustimmung mit unseren Perspektiven notwendig. Das bedeutet nicht, dass es nicht unterschiedliche Positionen und Haltungen geben darf, sondern dass wir Problemfelder ähnlich aus einer queerfeministischen Perspektive identifizieren und uns aktiv gegen Diskriminierung stellen wollen.
Bisher gab es noch keinen Grund für uns, Vereinsstrukturen zu bilden oder für eine unserer Gruppen hierarchische Strukturen zu schaffen. Für Projekte gibt es aber dennoch klare Ansprechpersonen und Zuständigkeiten.
Ziele
Unser Ziel ist es, Gesellschaftskritik zu üben und durch politischen Aktivismus auf eine diskriminierungsfreie Gesellschaft hinzuarbeiten. Gleichzeitig ist es uns wichtig, die Bereitschaft zu zeigen, mit gesellschaftlichen Akteuren zusammenzuarbeiten, da wir alle an Diskriminierung teilhaben, da wir alle von Diskriminierung betroffen sind und da wir nur gemeinsam Diskriminierung abbauen können.
Diese Ziele werden in kleinere Ziele aufgeteilt, um uns nicht nur konkrete Handlungskompetenzen zu geben, sondern auch, um zu erkennen, ob unser Handeln zu unseren Zielen passt.
- Wir wollen Queerness normalisieren.
- Wir wollen Menschen politisch bilden.
- Wir wollen Menschen zu politischer Teilhabe befähigen.
- Wir wollen absolute Chancengleichheit.
- Wir wollen Safe Spaces und Safer Spaces schaffen.
- Wir wollen mit anderen politischen Gruppen und diskriminierten Communitys zusammenarbeiten.
Strategien
Um unsere Ziele zu erreichen, gibt es mehrere Strategien, die wir verfolgen möchten.
- Uns ist es besonders wichtig, mit politischen und gesellschaftlichen Akteuren einen Austausch zu haben und in ständiger Kommunikation zu bleiben.
- Um unsere Perspektiven zu vertreten und genug Einfluss zu haben, um als relevanter Akteur zu gelten, möchten wir durch unsere Aktionen hohe Sichtbarkeit erreichen. Diese Sichtbarkeit möchten wir nicht nur durch politischen Aktivismus, sondern auch durch Kunst- und Kulturprojekte sowie Community-Building erreichen. Auch ist uns eine starke Social-Media-Präsenz wichtig.
- Wir möchten Ansprechpartner*innen für unterschiedliche Themenbereiche werden.
- Wir möchten vor allem Menschen ansprechen, die bisher wenige Berührungspunkte mit queerfeministischen Perspektiven hatten. Dazu gehört für uns, insbesondere nicht-studentische und nicht-FLINTA* (Frauen, Lesben, Inter, Trans, Agender, Queer) Menschen miteinzubeziehen. Unsere Veranstaltungen sollen eine hohe Zugänglichkeit haben.
- Wir sehen, dass Gesellschaftskritik mit Provokation einhergehen kann und situationsabhängig sein muss. Trotzdem ist es uns wichtig, mit unseren Aktionen und unserer Kritik respektvoll zu bleiben, um zu zeigen, dass wir zur Diskussion bereit sind.